Best Practice
Stadt Vevey: Kommunikation und Subventionen für geteilte Mobilität

Projet pilote de système hybride de vélo en libre-service par la Ville de Lausanne
Projet pilote de système hybride de vélo en libre-service par la Ville de Lausanne

Häufig wird die geteilte Mobilität in der Kommunikation der Gemeinden kaum erwähnt. Die Stadt Vevey (Kanton Waadt) geht hier in zweierlei Hinsicht mit gutem Beispiel voran: Sie kommuniziert nicht nur umfassend über die auf ihrem Gebiet vorhandenen Angebote für geteilte Mobilität, sondern bietet auch eine ganze Reihe von Subventionen an, um die Bevölkerung dazu zu bewegen, diese Form der Mobilität auszuprobieren.

Projet pilote de système hybride de vélo en libre-service par la Ville de Lausanne
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Handlungsfeld

Regulatorik und Steuerung/Partnerschaftsmodelle und Finanzierung/Kommunikation


Kanton

Waadt


Betroffene Gebietskörperschaft

Stadt Vevey


Raumtyp

städtisch


Gemeindegrösse

> 20'000 Einwohner:innen


Angebotssegment

Stationsbasiertes Carsharing/P2P-Carsharing/Stationsbasiertes Bikesharing/eCargobike-Sharing/P2P-Ridesharing (Mitfahrplattformen)


Stadt Vevey: Kommunikation und Subventionen für geteilte Mobilität

Auf der Website der Stadt Vevey werden Carsharing (Mobility, P2P und Sharing zwischen Privatpersonen), Fahrgemeinschaften sowie das Teilen von Parkplätzen der wichtigsten aktiven Anbietern vorgestellt. Zudem wird über die Angebote Bikesharing und Cargobike berichtet.

Die Nutzung von Carsharing- und Bikesharing-Angeboten wird subventioniert, und zwar wie folgt: Bikesharing und Cargobikes : Subvention von 100% der Kosten für den Kauf eines "velospot"- oder "carvelo"-Abos bis maximal CHF 100.- Privatpersonen und Unternehmen sind förderfähig.


Carsharing:

  • Nutzung: Zuschuss zur Deckung von 100% der Kosten für die Nutzung eines Carsharing-Fahrzeugs auf einer Plattform wie Mobility (Abonnement oder Nutzung), gomore oder 2EM bis zu maximal CHF 200.-
  • Bereitstellung des eigenen Carsharing-Fahrzeugs: Zuschuss für die Bereitstellung des eigenen Fahrzeugs auf einer Carsharing-Plattform wie 2EM oder gomore. Die Subvention beträgt CHF 60 für das Einstellen und 25% der Mieteinnahmen bis maximal 200.- pro Antrag.


Alle diese Subventionen können nur einmal pro Haushalt oder zweimal pro Unternehmen in Anspruch genommen werden. Personen, die einen Zuschuss zur Krankenversicherung erhalten, können jedes Jahr von diesem Zuschuss profitieren. Schliesslich vergibt die Gemeinde einen Zuschuss an Körperschaften, Organisationen, Institutionen, Sportvereine, Freizeitzentren und Unternehmen in Vevey, die einen Mobilitätsplan erstellen möchten. Diese Subvention deckt 50 % der Kosten bis zu einem Maximum von CHF 8'000.-/Antrag.



Vorgehen und Massnahmen

Die Treibhausgasemissionen im Zusammenhang mit Mobilität und Verkehr machen 20 % der Treibhausgasemissionen der Stadt Vevey aus. Die Förderung einer nachhaltigeren Mobilität und eines nachhaltigeren Transports gehört daher zu den vorrangigen Zielen des kommunalen Klimaplans. Unter den verfügbaren Handlungshebeln wurde die Förderung jeglicher Form von Mobilitätssharing als besonders relevant identifiziert, da sie es ermöglicht, gleichzeitig die Anzahl der Fahrzeuge in der Stadt zu verringern und gleichzeitig die Anzahl der Parkplätze zu reduzieren und so öffentlichen Raum für andere Einrichtungen (Begrünung, Spielplatz, etc.) freizumachen. Darüber hinaus stellen geteilte Mobilitätsangebote für die Bevölkerung oftmals kostengünstigere Möglichkeiten der Fortbewegung dar und ermöglichen es ihnen gleichzeitig, neue Verkehrsmittel kennenzulernen (z. B. Cargobikes).


Die im Klimaplan festgelegten Massnahmen berühren daher sowohl die gemeinsame Nutzung von motorisierten Fahrzeugen als auch von Fahrrädern und Lastenfahrrädern:

  • M.T.8: Veranstaltungen und Sensibilisierungskampagnen zur Förderung von Fahrgemeinschaften unterstützen, fördern und organisieren.
  • M.T.15: Verbesserung des Netzes von Leihvelos (auch Cargobikes)
  • M.T.16: Das Angebot an Carsharing-Autos (Typ Mobility-System) verbessern.
  • M.T.19: Förderung des Carsharings zwischen Einwohnerinnen und Einwohnern durch das Angebot einer speziellen App oder eines Dienstes, der die Kontaktaufnahme zwischen Haushalten erleichtert.
  • M.T.22: Vorschriften über die Mindestanzahl von Stellplätzen für geteilte Fahrzeuge in die Reglemente der Nutzungspläne aufnehmen


Darüber hinaus hat sich die Stadt ehrgeizige Ziele im Bereich der geteilten Mobilität gesetzt, indem sie bis 2032 100 % elektrische Sharing-Autos auf dem Stadtgebiet anstrebt und die Anzahl der Sharing-Fahrzeuge (Typ Mobility) pro tausend Einwohner bis 2032 auf 13,6 erhöhen will.


Die Stadt mobilisiert eine ganze Reihe von Kommunikationsmitteln, um über ihre Angebote für geteilte Mobilität zu informieren: Bereitstellung von Flyern (Subventionen, Mobility-Angebot), Versand eines Newsletters zum Fonds für Energie und nachhaltige Entwicklung, Kasten in der Gemeindezeitung, Nutzung der öffentlichen Plakatwände im Format F4, der LED-Panels an den Stadteingängen, der Bildschirme in den Bussen, Posts auf den sozialen Netzwerken der Stadt (Facebook und Instagram). Die Stadt verfasst auch punktuell Pressemitteilungen, um Entwicklungen von Dienstleistungen oder damit verbundene Ereignisse hervorzuheben (Entwicklung des Subventionskatalogs des Fonds für Energie und nachhaltige Entwicklung, Projekt „ein Monat ohne Auto“, ...). Ausserdem organisiert sie jährlich einen Mobilitätstag, der es der Bevölkerung ermöglicht, bestimmte Dienste für geteilte Mobilität (Mobility, carvelo, etc.) kennen zu lernen und zu testen.




Ergebnisse und Wirkung

Die positiven Ergebnisse der Massnahmen der Stadt lassen sich insbesondere an der sinkenden Motorisierungsrate (Anzahl der Fahrzeuge pro 1.000 Einwohner) ablesen, die seit 2020 jedes Jahr abnimmt. 2020 lag sie bei 379, 2023 bei 365,5. Die Anzahl der Sharing-Autos (Typ Mobility) pro Tausend Einwohner ist seit 2020 ebenfalls leicht gestiegen, sie betrug 0,75 im Jahr 2020 und 0,79 im Jahr 2023 (siehe ob diese Zahl relevant ist...). Die Nutzung von geteilten Cargobikes im Gebiet ist seit einigen Jahren konstant erfolgreich und beläuft sich auf insgesamt etwa 250 Vermietungen pro Jahr.



Erfahrungen

Erfolgsfaktoren:

  • Ein gutes Subventionsprogramm fördert die Änderung von Gewohnheiten der Bevölkerung. So verfügt die Stadt Vevey über einen Fonds für Energie und nachhaltige Entwicklung (FEDD), der 11 Subventionen im Zusammenhang mit Mobilität umfasst, von denen 3 die geteilte Mobilität betreffen. Die Stadt sorgt dafür, dass ihr Subventionskatalog regelmässig aktualisiert wird, damit er den Bedürfnissen vor Ort und den gesellschaftlichen und technischen Entwicklungen bestmöglich entspricht. In diesem Jahr hat die Stadt beispielsweise eine Subvention für das Teilen des eigenen Fahrzeugs auf einer Carsharing-Plattform hinzugefügt, um die Bevölkerung zu ermutigen, sich auf einer entsprechenden Plattform zu registrieren. Ausserdem erhalten Personen, die einen Zuschuss zur Krankenversicherung erhalten, höhere Subventionen.
  • Mobilitäts-Veranstaltungen sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, die Menschen vor Ort abzuholen. Sie können dort die einzelnen Angebote wie Mobility oder carvelo testen. Die Stadt organisiert daher jährlich einen Mobilitätstag, der alle Formen der nachhaltigen Mobilität fördern soll.
  • Die Stadt sorgt auch dafür, dass die Infrastruktur im Zusammenhang mit der geteilten Mobilität angemessen ist und sich ständig weiterentwickelt. Sie verfügt beispielsweise über eines der dichtesten Mobility-Fahrzeugnetze in der Westschweiz und bemüht sich, dieses jährlich zu verbessern, wobei die Anstrengungen derzeit auf die Elektrifizierung gerichtet sind. Sie denkt auch über eine Verbesserung ihres Bike-Sharing-Netzes nach.


Hemmnisse :

  • Schwierigkeiten, Gewohnheiten zu ändern, ein Grossteil der Bevölkerung hängt immer noch am eigenen Auto, das für Freiheit steht. Die Menschen haben möglicherweise auch Angst, sich auf die Nutzung eines Dienstes wie Mobility oder carvelo einzulassen, da sie nicht wissen, wie er funktioniert, und befürchten, etwas Falsches zu tun.
  • Die Implementierung von Mobility-Autos ermöglicht es, Parkplätze auf öffentlichem Grund zu reduzieren, da ein Mobility-Auto schätzungsweise 15-20 Privatautos ersetzt, aber dies kann mit negativen Reaktionen der Bevölkerung einhergehen.
  • Es kann auch manchmal kompliziert sein, langfristig stabile Partner für die Implementierung von Dienstleistungen wie velospot oder carvelo zu finden. carvelo hängt von Geschäften/Restaurants ab, die bereit sind, die Rolle des Gastgebers zu übernehmen und die Reservierungen zu verwalten, und die Motivation dieser Gastgeber kann mit der Zeit nachlassen. Daher gilt es, diese Beziehungen zu pflegen und eine gute Kommunikation mit den verschiedenen beteiligten Akteuren zu gewährleisten.


Finanzierung und Kosten

Im Jahr 2024 machten mobilitätsbezogene Zuschüsse 64 % des für EFDD-Zuschüsse ausgegebenen Budgets in Höhe von insgesamt CHF 131'121 aus.

Jedes Jahr unterstützt die Stadt das velospot-Netzwerk mit einem Betrag von rund CHF 6'500.-, zudem sponsert sie ein eCargobike von carvelo mit CHF 2'700.-/Jahr. Im Jahr 2024 hat die Stadt rund CHF 19'500.- in die Verbesserung des Mobility-Netzwerks auf ihrem Gebiet (Elektrifizierung, Verbesserung des Angebots usw.) investiert und wird 2025 ebenfalls rund CHF 45'500.- dafür ausgeben.



Kontaktangaben

Jessica Renel, Nachhaltigkeitsbeauftragte

durabilite@vevey.ch

+41 21 925 53 28



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